November 2019 – Eng verbunden: Diabetes und Parodontitis
Den Weltdiabetestag am 14. November nehmen wir zum Anlass, um auf den engen Zusammenhang zwischen Diabetes und Mundgesundheit hinzuweisen. Wir geben Diabetespatienten praktische Tipps für ein gesünderes Leben.
Diabetes und Mundgesundheit beeinflussen sich gegenseitig
Diabetes beeinträchtigt die Mundgesundheit, die Zuckerkrankheit begünstigt zum Beispiel die Entstehung von Zahnfleischentzündungen und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates). Das Zahnfleisch neigt eher zu Entzündungen, weil die Blutgefäße durch den hohen Zuckerspiegel geschädigt werden.
Was viele jedoch nicht wissen: Die Mundgesundheit beeinflusst umgekehrt auch den Diabetes. Eine schwere Parodontitis verringert die Wirkung von Insulin. Somit kann die Entzündung den Blutzuckerwert verschlechtern und die Einstellung des Blutzuckers erschweren.
Sind Zähne und Zahnfleisch gesund, lässt sich die Zuckerkrankheit leichter einstellen und kontrollieren. Bei Patienten mit Diabetes ist die Mundgesundheit demnach besonders wichtig. Was können Diabetiker dafür tun?
Durch Vorsorgemaßnahmen können Diabetespatienten das Risiko für Entzündungen wie die Parodontitis verringern und so einem erhöhten Blutzuckerspiegel entgegenwirken bzw. diesen senken. Dazu gehören:
- Gründliches eigenes Zähneputzen mit zusätzlichen Hilfsmitteln wie Zahnseide und/oder Interdentalbürstchen
- Die Verwendung einer Zahncreme mit antibakteriellen und antientzündlichen Wirkstoffen
- Wahrnehmung der routinemäßigen Kontrollbesuche beim Zahnarzt
- Die regelmäßige professionelle Zahnreinigung. Durch die gründliche Entfernung von Zahnbelägen wird die Gesamtzahl der Bakterien und entzündliche Prozesse vermindert. Wie oft eine solche Reinigung durchgeführt werden sollte, hängt vom persönlichen Erkrankungsrisiko ab.
- Falls bereits eine Parodontitiserkrankung besteht: sowohl eine konsequente Behandlung als auch eine regelmäßige Nachsorge (auch „Parodontitisprophylaxe“).
Wie beeinflusst Parodontitis die Allgemeingesundheit?
Eine fortgeschrittene Parodontitis beeinträchtigt die Allgemeingesundheit (Herz-Kreislauf-System, Rheuma) und den Verlauf von Schwangerschaften, weil Parodontitisbakterien in die Blutbahn und damit in den gesamten Körper gelangen. Darüber hinaus haben Diabetespatienten mit starker Parodontitis ein erhöhtes Risiko für Nierenerkrankungen und Erkrankungen der Herzkranzgefäße.
Wie erkennt man Parodontitis?
Das Tückische an der Parodontitis ist, dass die Entzündung oft ohne eindeutige Symptome und Beschwerden verläuft. Patienten bemerken daher eine entsprechende Erkrankung meist nicht selbst. Gerade deshalb sind regelmäßige Kontrolltermine in der Praxis so wichtig. Mögliche Symptome einer Parodontitis können jedoch sein:
- Häufigeres Zahnfleischbluten
- Gerötetes Zahnfleisch
- Zahnfleischschwellungen
- Mundgeruch / schlechter Geschmack im Mund
- Zahnfleischrückgang, sehr lang wirkende Zähne
- Höhere Schmerzempfindlichkeit der Zähne
- Einzelne Zähne haben sich etwas gelockert
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